Was ist IPM?
Integrierte Schädlingsbekämpfung (Integrated Pest Management, IPM) ist ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Ansatz zur Schädlingsbekämpfung. Er setzt eine Kombination von Strategien ein, um Schädlingen vorzubeugen und sie zu bekämpfen, während der Einsatz von Pestiziden auf ein Minimum reduziert wird.
Die integrierte Schädlingsbekämpfung ist eine dynamische und vielschichtige Strategie zur Schädlingsbekämpfung. Sie kombiniert biologische, kulturelle, physikalische und chemische Mittel, um Schädlinge wirksam zu bekämpfen. Bei diesem Ansatz geht es nicht nur um die Beseitigung von Schädlingen, sondern auch darum, ein Gleichgewicht im Ökosystem herzustellen.
Die Grundsätze der IPM
Vorbeugung
IPM konzentriert sich auf die Prävention und nicht auf die Reaktion. Sie legt den Schwerpunkt auf Praktiken, die Schädlinge davon abhalten, überhaupt erst aufzutauchen.
Überwachung
Die regelmäßige Überwachung von Schädlingspopulationen hilft dabei, fundierte Entscheidungen über Bekämpfungsstrategien zu treffen.
Kontrolle
Wenn nötig, werden Bekämpfungsmaßnahmen eingesetzt, wobei die am wenigsten schädlichen Methoden zuerst angewendet werden.
Bewertung
Nach der Umsetzung des IPM muss die Wirksamkeit der Bekämpfungsstrategien bewertet und die notwendigen Anpassungen vorgenommen werden.
Der IPM-Zyklus ist ein fortlaufender Prozess, der die oben genannten Grundsätze umfasst. Es handelt sich um einen dynamischen Ansatz, der sich an veränderte Bedingungen und neue Informationen anpasst.
Integrierter Pflanzenschutz in der Landwirtschaft
Der integrierte Pflanzenschutz in der Landwirtschaft ist entscheidend für eine nachhaltige Landwirtschaft. Er verringert die Abhängigkeit von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln, die sich sowohl auf die Pflanzen als auch auf die Umwelt negativ auswirken können.
Nützliche Insekten und biologische Schädlingsbekämpfung
Einer der wichtigsten Aspekte der biologischen Schädlingsbekämpfung ist die Nutzung der Kraft natürlicher Feinde zur Kontrolle von Schädlingspopulationen. Raubmilben, Schlupfwespen und nützliche Fadenwürmer sind Beispiele für Nützlinge, die zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Die Nützlinge fressen oder parasitieren Schädlinge in der Landwirtschaft und tragen so zum natürlichen Schutz der Kulturpflanzen bei.
Überwachung und Fallenstellen
Unter Monitoring und Scouting versteht man die systematische Beobachtung von Kulturpflanzen während ihres gesamten Wachstumszyklus. Dabei werden die Pflanzen genau auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten untersucht. Diese Praxis ist von unschätzbarem Wert für die frühzeitige Erkennung von Problemen und das sofortige Handeln. Durch den Einsatz von Insektenfallen, wie z. B. Klebefallen und Pheromone, können die Landwirte das Vorhandensein von Schädlingen sofort erkennen und entsprechend reagieren.
Der Einsatz von Insektenfallen kann auch ein wirksames Mittel zur Schädlingsbekämpfung sein, ohne auf Chemikalien zurückzugreifen. Massenfangtechniken wie Rollertraps oder Horiver tragen zur Bekämpfung der fliegenden Stadien von Schädlingen wie Weiße Fliege und Thripse bei. Bei einigen anderen Schädlingen können Pheromonfallen die Wirksamkeit von Massenfangmethoden erhöhen.
Fruchtfolge und Bodengesundheit
In der Landwirtschaft unterbricht die Fruchtfolge den Lebenszyklus von Schädlingen und kann den Bedarf an chemischen Pestiziden verringern. Darüber hinaus fördert die Erhaltung eines gesunden Bodens oder Substrats ein kräftiges Pflanzenwachstum und macht die Pflanzen weniger anfällig für Schädlinge. Dazu gehört nicht nur die minimale Präsenz von Schädlingen oder Krankheiten im Boden, sondern auch ein ausgewogenes Verhältnis von Mineralien in der Bodenmatrix oder Nährlösung und eine poröse Boden- oder Substratstruktur, die den Gasaustausch zwischen der Wurzelzone und der darüber liegenden Luft ermöglicht.
Wenig giftige Chemikalien
Wenn die nicht-chemischen Mittel nicht ausreichen, um den Schädlings- oder Krankheitsbefall unter der wirtschaftlichen Schwelle zu halten, kann ein chemisches Eingreifen erforderlich sein. IPM setzt sich für den Einsatz der am wenigsten toxischen Mittel ein, die zur Verfügung stehen. Dieser Ansatz minimiert den Schaden für Nichtzielarten und die Umwelt.
In einigen Fällen kann die Kombination von biologischen und chemischen Methoden die Schädlingsbekämpfung verbessern, doch müssen dabei unbedingt die Richtlinien zur Verträglichkeit beachtet werden. Sie können die Verträglichkeit von Pestiziden mit Nutzorganismen in unserer App für Nebenwirkungen überprüfen.