Allgemeines
Die Tomatenminierfliege (Liriomyza bryoniae) hat zahlreiche Wirtspflanzen und verursacht in vielen Teilen der Welt, einschließlich Nordafrika, Europa und Nordasien, Ernteschäden. In wärmeren Regionen tritt die Minierfliege im Freien auf, in Regionen mit gemäßigtem Klima kommt sie nur in Gewächshäusern vor.
Die Tomatenminierfliege ist vor allem bei Paprika, Salat, Melone, Chrysanthemen und Gerbera zu einem weitverbreiteten Schädling geworden.
Lebenszyklus und Erscheinungsbild der Tomatenminierfliege
Der Lebenszyklus der Minierfliege umfasst die folgenden Stadien: Ei, drei Larvenstadien, ein Puppenstadium und die adulte Minierfliege. Adulte Minierfliegen sind gelb-schwarze, nur wenige Millimeter große Fliegen. Befruchtete Weibchen bohren mit ihrem gezahnten Legebohrer ein Loch in das Blatt und legen ihre Eier in das Gewebe Dies passiert oft während des Fraßvorganges. Die Eiablagestellen sind oval und schwer von den Fraßstellen zu unterscheiden.
Die Larven von Liriomyza bryoniae sind weiß und transparent, ältere Larven haben einen gelben Kopf. Wenn die Larve aus dem Ei schlüpft, beginnt sie sofort, sich in das Blatt hineinzufressen und legt einen Miniergang nach unten in das Mesophyllgewebe an. Dort entstehen umfangreiche Schäden durch Miniergänge, während die äußeren Schichten der Blätter und der Stängel intakt bleiben. Kurz vor der Verpuppung schneidet die ausgewachsene Larve mit ihren Mundwerkzeugen ein sichelförmiges Austrittsloch in das Blatt. Nach etwa einer Stunde kriecht die Larve aus dem Blatt heraus und fällt zu Boden. Dies geschieht am frühen Morgen. Die Larve kriecht in den Boden, um sich dort zu verpuppen. Ein kleiner Prozentsatz der Larven bleibt am Blatt hängen und verpuppt sich dort - manchmal auf der Oberseite, aber häufiger auf der Unterseite. Die späten L3-Larven, die kurz vor der Verpuppung aus ihren Miniergängen hervorkommen, werden als Vorpuppen bezeichnet. Diese Phase dauert nur wenige Stunden.
Schadbild
Minierfliegen verursachen sowohl auf direkte als auch auf indirekte Weise Pflanzenschäden. Direkter Schaden wird dadurch verursacht, dass die Larven Miniergänge im Blattgewebe anlegen. Die Blätter trocknen aus, fallen vorzeitig ab und die Pflanze nimmt insgesamt kosmetischen Schaden. In (sub-)tropischen Gebieten kann dies bei Früchten wie Tomaten und Melonen zu Verbrennungen führen. Durch den Verlust der Blätter reduziert sich auch der Ertrag. Ausgewachsene Fruchtgemüsepflanzen können jedoch eine beträchtliche Schädigung der Blattmasse tolerieren, bevor die Ernte beeinträchtigt wird.
Die älteren Larven legen breitere Miniergänge an. Durch die adulten Weibchen hervorgerufene Einstiche neben den Miniergängen, die als so genannte Futterstellen (Feeding Points) dienen, kann der Ertrag ebenfalls reduziert werden. Dies ist besonders bei Zierpflanzen von größerer Bedeutung. Keimlinge und Jungpflanzen können durch die direkten Schäden der Minierfliege vollständig vernichtet werden.
Indirekte Schäden entstehen, wenn pathogene Pilze oder Bakterien über die Futterstellen in das pflanzliche Gewebe eindringen.